Tiergestützte Psychotherapie

Tiere können Menschen in vielerlei Hinsicht unterstützen. Besonders Hund und Mensch verbindet eine enge Beziehung, da Hüte- und Jagdhunde ihre Fähigkeiten seit Jahrtausenden den Menschen gerne zur Verfügung stellen. Heutzutage gibt es Blindenhunde, Diabetiker- und Epilepsiewarnhunde, Hunde die demenzkranken Menschen Spass und Erfolg vermitteln und eben auch Hunde, die bei psychischen Erkrankungen zur Genesung beitragen.

Es ist wissenschaftlich belegt, dass die Anwesenheit eines Hundes die Produktion des Glückshormons Serotonin anregt und somit zumindest kurzfristig dabei hilft, die Psyche beispielsweiser depressiver Menschen zu stabilisieren. Dass Hunde sich so gut für den Einsatz im Bereich der Psychotherapie und Psychiatrie eignen hängt mit ihrem scharfen Blick für die Menschen zusammen. Sie können durch ihre jahrtausendelange Erfahrung im Rudel kleinste Veränderungen in Mimik und Gestik wahrnehmen und darauf reagieren. Diese Erfahrung macht Hunde zu Experten der nonverbalen Kommunikation, was einen guten Ausgleich zum häufig sehr gesprächslastigen psychotherapeutischen Setting darstellt.

Mein Hund Oskar ist durch seine intensive und lange Ausbildung beim CSTDoG nochmal besonders darin geschult, mich bei meiner Arbeit zu unterstützen. Im gezielten Einsatz hilft er mir dabei, Vertrauen aufzubauen, mit Kindern oder Erwachsenen soziale Kompetenzen zu trainieren, es ihnen zu ermöglichen, eigene Ängste zu überwinden, Aggressionen zu kontrollieren und insgesamt Gefühle besser wahrzunehmen. Auf der Verhaltensebene fordert er stets eine klare Kommunikation, aufmerksames, konzentriertes, gut organisiertes und bedachtes Handeln, was für viele Menschen keine Selbstverständlichkeit ist.

All diese Ziele könnten auch ohne Oskars Unterstützung im Rahmen einer Psychotherapie erreicht werden, mit seiner Hilfe fällt es Kindern und Erwachsenen jedoch oft leichter, innere Hemmschwellen zu überwinden, eigene dysfunktionale Impulse zu kontrollieren und Handlungsabläufe zu verändern.

Und die Arbeit mit einem Hund macht den meisten Menschen viel Spass, was alleine schon einen positiven und heilsamen Aspekt in einer psychischen Krise hat.

Selbstverständlich ist Oskars Einsatz kein Muss, jeder Patient, jede Patientin entscheidet selbst, wie viel er oder sie mit dem Hund zu tun haben möchte.